c2L01 - Altersgerechte Medien

Zuletzt geändert von Daniel Nübling am 2022/08/03 08:12

Altersgerechte Medien

Kinder dürfen digitale Geräte oft genauso nutzen wie Erwachsene. Im Internet gibt es aber es gibt eine Menge Dinge, die für Kinder oder Jugendliche nicht geeignet sind. Diese Lektion behandelt, wie man digitale Medien auswählt, die für Kinder geeignet sind und wie man Kinder begleitet, wenn sie mit ungeeigneten Inhalten in Kontakt kommen.

Vorbereitung

Falls Sie ein Benutzerkonto bei YouTube haben, halten Sie Ihre Zugangsdaten für die Lektion bereit. 

Methode & Ablauf

  • Input: Erläutern Sie, warum es wichtig ist, dass Erwachsene altersgerechte Medien für Kinder auswählen (Modul 6 > 6.2. Kinder bei der Nutzung digitaler Medien begleiten > Altersgerechte Mediennutzung > Altersstufen und Mediennutzung)
    • Zur Veranschaulichung öffnen Sie eine Suchmaschine und geben Sie einen Suchbegriff ein, der Sie zu Websites führt, die höchstwahrscheinlich nicht für Kinder geeignet sind, wie "Sex" oder "Porno". Dies zeigt, dass Kinder oft nur einen Klick davon entfernt sind (absichtlich oder unwissentlich) auf eine Website zu gelangen, die nicht für sie geeignet ist. 
    • Zeigen Sie, wie einfach man mehr Sicherheit herstellen kann. Wenn Sie einen YouTube-Account haben, loggen Sie sich ein und geben Sie einen Suchbegriff ein, der wieder Ergebnisse bringt, die nicht für Kinder geeignet sind. Gehen Sie danach in Ihre Profileinstellungen. Dort gibt es eine Option im Menü "Eingeschränkter Modus" und aktivieren Sie diesen. Führen Sie die gleiche Suche erneut durch. Jetzt sollten weniger Ergebnisse gezeigt werden, die nicht für Kinder geeignet sind.    
    • YouTube erwähnt es bei der Aktivierung des eingeschränkten Modus: Egal welche technischen Maßnahmen Eltern einrichten, es gibt nie eine 100-prozentige Garantie, dass Kinder nicht mit ungeeigneten Inhalten in Kontakt kommen. Eltern müssen immer darauf achten, ihre Kinder darauf vorzubereiten, wie sie reagieren können, falls sie mit solchem Material in Berührung kommen: 
      • Sprechen Sie frühzeitig mit ihnen darüber, dass sie im Internet auf Dinge stoßen könnten, die für Kinder nicht geeignet sind, wie z. B. gewalttätige oder sexuelle Inhalte, und sprechen Sie darüber, wie sie auf eine solche Situation reagieren können. Das reduziert den Überraschungs- oder Schockmoment und das Kind kann überlegter handeln. 
      • Ermutigen Sie Kinder, die Situation zu verlassen oder die Augen zu schließen, falls ihnen jemand unangemessenes Material zeigt (z. B. andere Kinder in der Klasse). Betonen Sie, dass es nicht in Ordnung ist, andere dazu zu zwingen, solches Material anzuschauen, und dass jeder das Recht hat, sich Dinge nicht anzusehen, die er oder sie nicht sehen möchte.
      • Ermutigen Sie Kinder, mit jemandem darüber zu sprechen, falls sie mit unangemessenem Material in Kontakt gekommen sind. Wenn Sie derjenige sind, mit dem sie reden, machen Sie ihnen keine Vorwürfe, selbst wenn sie aktiv nach dem Material gesucht haben. Konzentrieren Sie sich darauf, ihnen zu helfen, mit der Situation fertig zu werden.
      • Sprechen Sie an, dass es sogar illegal ist, manche Inhalte im Internet zu zeigen oder zu teilen. Dies kann Kindern das Vertrauen geben, über Vorfälle zu sprechen, in denen sie solchem Material ausgesetzt waren, aber auch verhindern, dass sie selbst solches Material veröffentlichen (eine Menge unangemessenes Material wird von Kindern selbst in Klassenchats geteilt).     
  • Gruppendiskussion: Sammeln Sie Erfahrungen der Teilnehmenden:
    • Sind sie bei ihrer Arbeit oder in der Familie schon einmal mit diesem Problem konfrontiert worden?
    • Haben sie bereits Maßnahmen für ihre Kinder (oder Enkelkinder) ergriffen?
    • Welche Erfahrungen haben sie gemacht, als sie jung waren? Sind sie jemals mit unangemessenem Material in Berührung gekommen und wie haben sie darauf reagiert? 
  • Input: Erklären Sie den Teilnehmenden das Konzept der begleiteten digitalen Mediennutzung. Betonen Sie, dass es keine allgemeingültige Altersempfehlung gibt, da sich jedes Kind anders entwickelt. Eltern müssen beobachten, wie sich ihre Kinder entwickeln und die Mediennutzung entsprechend anpassen. 
    • Kinder sollten bis zum Ende der Grundschulzeit digitale Medien nur gemeinsam mit einem Erwachsenen nutzen.
    • Kinder bekommen ihr erstes Smartphone mit einem begrenzten mobilen Datenverkehr, damit sie das Internet außerhalb des Hauses nicht übermäßig nutzen können.
    • Jugendliche zwischen 14-16 Jahren sind bereit, digitale Medien alleine zu nutzen.
    • Stellen Sie die Empfehlungen für jede Altersgruppe in Modul 6 > 6.2. Kinder bei der Nutzung digitaler Medien begleiten > Altersgemäße Mediennutzung > Altersstufen und Mediennutzung

Accompanied digital media usage

  • Gruppendiskussion: Fragen Sie die Teilnehmenden nach ihren Erfahrungen mit Kindern und Medien. Eventuell sprechen Teilnehmende an, dass sie sich durch Gruppendruck gezwungen fühlen, ihren Kindern eine Nutzung zu erlauben, die sie persönlich nicht gut finden. Ermutigen Sie die Teilnehmenden, ihre eigenen Maßstäbe zu setzen und dass es zudem gut für Kinder ist, zu lernen, dass es unterschiedliche Regeln geben kann. Es stärkt auch die Fähigkeit der Kinder, selbst dem Gruppendruck zu widerstehen.
    • Haben die Teilnehmenden den Eindruck, dass sie die digitale Kompetenz ihrer Kinder einschätzen können?
    • Fühlen sich die Teilnehmenden mit dem Umgang mit digitalen Medien in ihrer Familie wohl?
    • Gab es Situationen, in denen sich die Kinder nicht wie erwartet verhalten haben und vielleicht in problematische Situationen geraten sind? Ermutigen Sie die Teilnehmenden, darüber zu sprechen, da es anderen Menschen hilft, aus dieser Situation zu lernen. 
  • Übung: Erkunden Sie gemeinsam mit den Teilnehmenden die Altersklassifizierungssysteme, die es in Ihrem Land für Familien gibt. Zeigen Sie Beispiele von Spiele- oder Filmhüllen. Weisen Sie auch auf Altersempfehlungen in Appstores hin. Diese folgen allerdings keinem standardisierten System. Jedes Label hat eine Website mit detaillierten Informationen, wie die Klassifizierung vorgenommen wird. Diskutieren Sie mit den Teilnehmenden, ob diese Merkmale mit ihren persönlichen Einschätzungen übereinstimmen. Diese Websites enthalten auch aktuelle Testergebnisse für digitale Medien, die Sie gemeinsam mit den Teilnehmern erkunden können:

Age recommendations for digital media

  • Reflexion: 
    • Teilnehmende prüfen zu Hause, welche digitalen Medien ihre Kinder nutzen.
    • Teilnehmende prüfen entweder auf der Klassifizierungs-Website oder auf anderen Empfehlungs-Websiten, ob diese Medien für ihre Kinder geeignet sind und besprechen dies mit ihren Kindern.

Verweise​​​​​

Short facts

ZielgruppeErwachsene
RahmenGruppenarbeit und Plenum
Zeit45 min.
Material
  • Videospiel und Film Cover, die eine Altersempfehlung zeigen
  • Internet-fähige Geräte
Tags: