c2L02 - Medienzeit

Zuletzt geändert von Daniel Nübling am 2022/08/03 08:12

Medienzeit

"Wie viel Medienzeit ist gut für mein Kind?" Die am häufigsten gestellte Frage von Eltern, auf die es keine einfache Antwort gibt. Der Grund dafür ist, dass es keine allgemeingültigen Regeln gibt, die für alle Kinder passen. In dieser Lektion werden Möglichkeiten gezeigt, wie man für jedes Kind herausfinden kann, was ein gutes Maß an Medienzeit ist und wie technische Unterstützung Eltern helfen kann, die Menge zu steuern.   

Methode & Ablauf

  • Input: Beginnen Sie mit einer Einführung, warum digitale Medien für alle Menschen so attraktiv sind (Modul 6 > 6.2. Kinder beim Umgang mit digitalen Medien begleiten > Altersgerechte Mediennutzung > Digitale Medien und menschliche Bedürfnisse):
    • Digitale Medien sind nicht nur für Kinder attraktiv, sondern auch für Erwachsene. 
    • Betonen Sie, dass der Medienkonsum der Eltern das Verhalten ihrer Kinder beeinflusst: Wenn Mama und Papa ständig ihr Smartphone benutzen, MUSS das Gerät etwas sehr Interessantes und Wichtiges sein. Eltern sollten deswegen ein gutes Vorbild sein.
    • Stellen Sie die Maslowsche Bedürfnispyramide vor und geben Sie Beispiele, welche Elemente der digitalen Medien diese Bedürfnisse ansprechen. 
  • Gruppendiskussion: Was denken die Teilnehmenden über ihren eigenen Medienkonsum? Ist die Menge in Ordnung? Ist es zu viel? Sind sie in der Lage, ihn zu kontrollieren? Vernachlässigen sie andere Dinge?
  • Input: Höchstwahrscheinlich wird es in der Klasse Teilnehmende geben, die zugeben, dass sie aus ihrer Sicht zu viel digitale Medien nutzen. Ob sie dabei andere Dinge vernachlässigen oder ob sie nur das Gefühl haben, dass es zu viel ist, spielt keine Rolle. Um herauszufinden, ob der Medienkonsum eines Kindes noch gut und gesund ist, können Eltern die folgenden Aspekte beobachten:
    • Vernachlässigt keine Verpflichtungen (Schulleistungen lassen nicht nach, Hausaufgaben werden regelmäßig erledigt, angemessene Körperpflege und ausreichend Schlaf).
    • Verbringt regelmäßig Zeit mit Freunden und Familie.
    • Geht anderen Hobbys nach (z. B. Sport oder Musik)
    • Kann Regeln für die Mediennutzung akzeptieren (reagiert nicht stark emotional, wenn die Medienzeit vorbei ist und verdrängt keine negativen Konsequenzen bei Verstößen)
    • Ist in der Lage, den Zeitpunkt und die Dauer der Nutzung zu kontrollieren
    • Zeigt keine körperlichen Probleme (z.B. Übergewicht, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen)
    • Der Medienkonsum macht Spaß (verursacht keine negativen Emotionen, wie schlechte Laune, Stress oder Depressionen) 
  • Übung: Sammeln Sie gemeinsam mit den Teilnehmenden Regeln für die Nutzung digitaler Medien in der Familie:
    • Anlässe, bei denen Smartphones vermieden werden sollten, z. B. während der Mahlzeiten, bei den Hausaufgaben, im Schlafzimmer (Wecker statt Smartphone benutzen), während des Gesprächs mit anderen Personen, unterwegs, bei der Nutzung anderer Medien,....
    • Überlegen Sie gemeinsam, welche Maßnahmen den Eltern eine bessere Kontrolle über die Mediengeräte ermöglichen, z. B. Smartphones über Nacht in der Küche aufbewahren, damit der Schlaf nicht gestört wird. Spielkonsolen oder PCs im Wohnzimmer statt im Kinderzimmer aufstellen.  
    • Lassen Sie die Teilnehmenden eine Liste erstellen, welche Regeln sie in ihrer Familie einführen wollen.

Family Smartphone Rules

  • Input: Stellen Sie den Teilnehmenden die technischen Hilfsmittel zur Begrenzung der Mediennutzung und der Aufmerksamkeit für digitale Angebote vor (Modul 6 > 6.2. Kinder bei der Nutzung digitaler Medien begleiten > Altersgemäße Mediennutzung > Technische Hilfsmittel).
  • Gruppendiskussion: Lassen Sie die Teilnehmenden ihre Smartphones mit den normalen Einstellungen klingeln, um zu sehen, welche Klingeltöne sie bei welcher Lautstärke verwenden. Gibt es Unterschiede in der Art der Klingeltöne und der Lautstärke? Was sagen die Teilnehmenden über ihren normalen Telefonmodus? Ist es auf lautlos gestellt oder bekommen sie jede einzelne Benachrichtigung von jeder App. Sprechen Sie über die Unterschiede und auch über die Wahrnehmung der Klingeltöne durch andere Personen. Manche Menschen stören sich an lauten Klingeltönen, andere nehmen sie gar nicht wahr. Sensibilisieren Sie die Gruppe dafür, dass die ständigen Signale, die das Smartphone aussendet, störend sein können.
  • Übung: Teilen Sie die Klasse in Gruppen von 2-3 Personen auf. Lassen Sie die Gruppen sich über Einstellungen an ihren Smartphones austauschen, die entweder die Nutzung einschränken oder die Benachrichtigungen von Apps begrenzen. Sammeln Sie die Maßnahmen im Anschluss im Plenum. Einige Ideen: 
    • Modus "Nicht stören" (oder Schlafmodus): Sendet keine akustischen oder visuellen Signale, aber der Wecker funktioniert weiterhin 
    • Stiller Modus: Schaltet alle Audiosignale und Vibrationen aus
    • Tastaturtöne: sind oft standardmäßig eingeschaltet, werden aber von kaum von jemandem benötigt.
    • Vom Gerät angebotene Bildschirmzeit-Tracker, z. B. iOS Screen Time oder Android Digital Wellbeing (beide sind in den Einstellungen zu finden 
    • App-Benachrichtigungen: Prüfen Sie, welche Benachrichtigungseinstellungen z. B. Chat-Apps oder Social-Media-Apps bieten. Standardmäßig sind viele Dinge eingeschaltet, die Sie nicht wirklich brauchen.   
  • Reflexion: Lassen Sie die Teilnehmenden über die von ihnen ausgewählten Familienregeln mit ihrer Familie sprechen und gemeinsam einen Medienvertrag ausfüllen. Lassen Sie die Teilnehmenden in der nächsten Lektion über ihre Erfahrungen berichten.

Short facts

ZielgruppeErwachsene
Rahmen

Gruppenarbeit 

Time45 min.
Material
  • Smartphones or Tablets
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