c2L05 - Finanzielle Risiken

Zuletzt geändert von Daniel Nübling am 2022/08/03 08:12

Finanzielle Risiken

Das Internet ist zu einem der größten Marktplätze weltweit geworden und hat den internationalen Austausch von Waren und Dienstleistungen stark gefördert. Das bringt viele neue Chancen, aber auch Risiken mit sich, mit denen man umgehen lernen muss. Diese Lektion stellt einige wichtige finanzielle Fallstricke für Kinder und Jugendliche vor und zeigt Eltern, wie sie potenziellen Schaden begrenzen können.

Vorbereitung

  • Prüfen Sie, ob die Funktion "Drittanbietersperre" für Mobilfunkverträge in Ihrem Land verfügbar ist. Wenn nicht, überspringen Sie die Übung "Drittanbietersperre".

Methode & Ablauf

  • Gruppendiskussion: Fragen Sie die Teilnehmenden nach ihren Erfahrungen mit finanziellen Risiken des Internets:

    • Welche Risiken kennen sie?
    • Haben sie schon einmal Geld im Internet verloren oder zu viel ausgegeben? (Die meisten Menschen werden es allerdings vermutlich nicht zugeben...)
    • Haben sie von Familienmitgliedern oder Freunden gehört, die damit Problem hatten?
    • Haben sie von Kindern gehört, die im Internet in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind?
  • Input: Stellen Sie das Problem von Abofallen vor:
    • Die Geschichte des Abonnements, wie der Haustürverkauf von Zeitungsabonnements
    • Die Produkte, die als Abos verkauft werden: von Klingeltönen bis zu Vitaminpillen gibt es praktisch alles.
    • Auf die Bedeutung hinweisen, Geschäfts- und Nutzungsbedingungen im Netz genau durchzulesen und Kindern deutlich machen, dass sie solche Bedingungen nicht ohne Begleitung von Eltern akzeptieren. 
    • Was Sie tun können, wenn Sie in die Falle getappt sind: https://www.europe-consommateurs.eu/en/shopping-internet/internet-fraud-and-scams/subscription-traps.html
  • Übung "Drittanbietersperre": Teilen Sie die Klasse in Gruppen von 2-3 Personen auf. Lassen Sie sie im Internet recherchieren, wie sie eine Drittanbietersperre für ihren Handyvertrag aktivieren können. Diese Funktion kann meist über einen Telefoncode oder im Kundenmenü aktiviert werden. Diese Funktion sollte auf den Handys von Kindern in jedem Fall aktiviert werden, um sie vor ungewollten Abos zu schützen. Sie kann aber auch für Erwachsene hilfreich sein.

  • Input: Ausgaben für Apps
    • Im Jahr 2020 gaben Verbraucher in Großbritannien 2,9 Milliarden US-Dollar für mobile Apps aus, gefolgt von Deutschland mit 2,8 Milliarden US-Dollar (https://www.statista.com/statistics/297880/consumer-spending-mobile-games-region/).
    • Dieser Artikel verdeutlicht, wie unterschiedlich die Ausgaben in Familien sein können: https://www.nytimes.com/interactive/2021/05/18/magazine/money-diaries.html  
    • Erläutern Sie den Begriff "In-App-Kauf". Darunter versteht man den Kauf von Zusatzprodukten innerhalb einer App: Levels oder Objekte in Spielen oder besondere Funktionen von Apps. In-App-Käufe sind bei Apps für Kinder sehr häufig. 
    • Erklären Sie den Teilnehmenden, wie sie In-App-Käufe durch Kinder verhindern können:
      • Speichern Sie das Passwort des App-Stores nicht auf Geräten, die Kinder verwenden. Ohne das Passwort können sie keine Käufe tätigen.
      • Schränken Sie In-App-Käufe mit Kindersicherheitstools und -funktionen ein: Die meisten modernen Apps, die für Kinder konzipiert sind, erlauben es, In-App-Käufe zu blockieren. Diese Funktion ist auch auf den meisten Videospielkonsolen verfügbar.  
      • Sperren Sie den Zugriff auf andere Apps, wenn Kinder das Telefon benutzen (z. B. Android
        Bildschirm-PIN https://support.google.com/android/answer/9455138?hl=en oder Apples Guided
        Zugriff https://support.apple.com/en-us/HT202612  

Think before you click

  • Übung "In-App-Käufe auf Ihrem Smartphone": Lassen Sie die Teilnehmenden auf ihren Smartphones überprüfen, ob sie das Passwort für den App-Store auf dem Gerät gespeichert haben. Lassen Sie sie überprüfen, ob sie irgendwelche Apps auf ihrem Telefon haben (insbesondere die, die von Kindern genutzt werden), die es erlauben, In-App-Käufe zu beschränken.
  • Input: Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, wie Menschen (vor allem auch Jugendliche) im Internet Geld verlieren können:
    • Online-Glücksspiel ist auf dem Vormarsch, vor allem seit die Corona-Ausgangssperren Menschen dazu zwang, zu Hause zu bleiben. Im Vergleich zum traditionellen Glücksspiel ist der Zugang zum Online-Glücksspiel viel einfacher und völlig anonym. Es ist auch schwieriger, den Überblick darüber zu behalten, wie viel Geld man bereits ausgegeben hat. Zugangskontrollen für Kinder scheinen recht gut zu funktionieren, aber es besteht ein hohes Risiko für (besonders männliche) junge Erwachsene, sobald sie das Alter der legalen Nutzung erreicht haben. Präventionsprogramme in Schulen sprechen das Thema Online-Spielsucht bereits an aber auch Eltern können ihre Kinder auf das Risiko vorbereiten.
    • Erpressung: z. B. durch das Einschleusen von Schadsoftware auf die Geräte von Personen und deren Sperrung oder durch kompromittierende Bilder oder Videos (den letzten Fall werden wir in den Übungen zum Datenschutz und zum Schutz vor sexuellen Übergriffen im Internet behandeln). Modul 4 Sicherheit, Privatsphäre und Schutz bietet weitere Informationen zu diesen Themen.
    • E-Mail- oder Social-Media-Betrüger: Personen, die über soziale Medien um Geld für medizinische Notfälle bitten: https://www.mimikama.at/aktuelles/abzocke-auf-facebook-ich-leide-an-kehlkopfkrebs/ oder vorgeben, verliebt zu sein (auf Romance Scamming wird im nächsten Kapitel näher eingegangen). 
    • Krypto-Währungen: Versprechen leichtes Geld und sind für junge Menschen sehr attraktiv. https://www.theguardian.com/lifeandstyle/2021/jun/19/life-savings-in-crypto-generation-of-amateurs-hooked-on-high-risk-trading
  • Reflexion: Lassen Sie die Teilnehmenden zu Hause das Arbeitsblatt "Monatliche Telefon- und Internetkosten unserer Familie" gemeinsam mit ihren Familien ausfüllen. Oft zahlen die Eltern für die Internetdienste ihrer Kinder, sodass die Kinder keine Ahnung haben, wie viel ihre Internetnutzung wirklich kostet. Diese Zusammenstellung macht den Betrag für alle transparent und bereitet Jugendliche darauf vor, die Kosten irgendwann selbst zu tragen.

Worksheet "Family Monthly Internet Costs

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Verweise

Short facts

ZielgruppeErwachsene
Rahmen

Einzel-, Gruppenarbeit, Plenum

Zeit45 Min.
Material
  • Internetfähige Endgeräte
  • Smartphones
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