c1L08 - Vielfalt leben

Zuletzt geändert von Daniel Nübling am 2022/08/03 08:12

Vielfalt leben

Wann immer wir Menschen aus anderen Ländern oder Kulturen treffen, werden wir Unterschiede in den Verhaltensweisen, Denkweisen, Regeln und Erwartungen feststellen. Mit dieser Vielfalt in unserem persönlichen und beruflichen Umfeld zu leben und sie zu schätzen wissen, ist eine entscheidende Kompetenz in interkulturellen Begegnungen. In dieser Lektion werden wir  die Vielfalt erkunden und Wege suchen, wie wir in unserem täglichen Leben mit ihr umgehen.   

Vorbereitung

Übung: Irritierende Konversation

In dieser Übung werden wir erfahren, wie es sich anfühlt, wenn jemand entgegen unserer Erwartungen kommuniziert. Kommunikationsgewohnheiten unterscheiden sich in Kulturen, z. B. wird Blickkontakt vermieden, man gibt sich nicht die Hand oder man hat einen größeren oder kleineren Abstand zueinander. Um den Teilnehmenden keine Hinweise auf das Ziel der Übung zu geben, sagen Sie ihnen einfach, dass es um eine Kommunikationsübung über internationale Themen geht.

Teilen Sie Ihren Kurs in zwei gleich große Gruppen auf. Die Teilnehmenden der ersten Gruppe bekommen die Aufgabe, sich ein Gesprächsthema zu überlegen, z.B:

  • den letzten Urlaub in einem fremden Land
  • den letzten internationalen Film, den sie gesehen haben
  • Nachrichten aus einem anderen Land

Verlassen Sie mit der zweiten Gruppe den Raum. In dieser Gruppe bekommt jeder eine spezielle Anweisung, wie er sich im späteren Gespräch verhalten soll, z.B.:

  • Halten Sie immer einen Abstand von 2m.
  • Gehen Sie nahe an den Gegenüber heraus und berühren Sie ihn ab und zu am Arm. 
  • Wenn sie sprechen, schließen sie immer die Augen.
  • Vermeiden Sie jeden Blickkontakt, indem Sie ständig auf den Boden schauen.
  • Machen Sie lange Pausen vor dem Sprechen und zwischen den Sätzen.

Lassen Sie die Teilnehmenden ihre Verhaltensweisen kurz üben und bringen Sie sie wieder mit der ersten Gruppe zusammen. Die Teilnehmenden aus der ersten Gruppe wählen sich einen Gesprächspartner oder -partnerin aus der zweiten Gruppe. Fordern Sie die Gruppen ohne weitere Anweisung auf das Gespräch zu beginnen. Lassen Sie die Gruppen etwa 2 Minuten lang über ihr Thema diskutieren. Kehren Sie dann zurück ins Plenum und fragen Sie die Teilnehmenden, wie sie sich in dieser Situation gefühlt haben:

  • Hat die erste Gruppe bemerkt, was der Auftrag der zweiten Gruppe war?
  • Wie hat sich das Gespräch für die erste Gruppe angefühlt?
  • Wie hat sich die zweite Gruppe gefühlt?
  • Haben die Teilnehmenden jemals eine Situation erlebt, in der sie mit unterschiedlichem Kommunikationsverhalten konfrontiert waren?  

Methode & Ablauf

  • Gruppendiskussion: Sammeln Sie am Whiteboard, was "Vielfalt" für die Teilnehmenden bedeutet.

Definition of Diversity

  • Übung: Im Plenum oder in Zweiergruppen schauen Sie auf Instagram, welche Bilder mit dem Hashtag #diversity (https://www.instagram.com/explore/tags/diversity/) getaggt sind und diskutieren Sie:
    • Stimmen die Bilder mit Ihrer Definition überein?
    • Gibt es Themen, die auf den Bildern dominieren?
    • Zeigen die Bilder Diversität als etwas Positives oder Negatives?
    • Welche Symbole spiegeln Vielfalt in den sozialen Medien wider?
  • Input: Erklären Sie, warum es wichtig ist, Vielfalt wertzuschätzen, um vom interkulturellen Austausch zu profitieren (z. B. Interkulturelle Kompetenz - Unterschiede in gemeinsamen Erfolg verwandeln  https://www.giz.de/akademie/en/html/59662.html). 
  • Übung "Irritierende Konversation"
  • Gruppendiskussion: Konzentrieren wir uns auf die persönlichen Erfahrungen der Teilnehmenden. Fragen Sie sie nach Situationen, in denen sie das Gefühl hatten, anders zu sein:
    • Wann hatten sie das erste Mal das Gefühl (z. B. wenn sie zum ersten Mal in einem fremden Land Urlaub machen)?
    • Wann war das letzte Mal, dass sie dieses Gefühl hatten? 
    • Waren die Erfahrungen positiv oder negativ?
  • Reflexion: Lassen Sie die Teilnehmenden zu Hause aufschreiben, in welchen Situationen sie positive oder negative Gefühle hatten, als sie mit Aspekten von Vielfalt konfrontiert wurden. Ermutigen Sie sie dazu, auch negative Gefühle auszudrücken. Wenn die Gruppe ihre Ergebnisse in der nächsten Stunde besprechen möchte, sorgen Sie für eine faire Diskussion, bei der niemand für das Äußern seiner Gefühle verurteilt wird. 

Verweise

 

Short facts

ZielgruppeErwachsene und Jugendliche
RahmenGruppenarbeit und Plenum
Zeit45 Min.
Material
  • Flipchart
  • Internetfähiges Endgerät
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